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In Deutschland eine Zukunft aufbauen

Erfolgreiche Ausbildung: Hesham Al Hroub hat einen langen Weg hinter sich

Er kam mit 16 Jahren aus Syrien nach Deutschland; mit Zukunftsplänen, aber ohne ein Wort Deutsch. Und 5 Jahre später? Er hat seinen Ausbildungsabschluss als Elektroniker in der Tasche, wurde von SCHLEGEL übernommen, spricht fließend Deutsch und hat den deutschen Pass beantragt: Hesham Al Hroub ist angekommen – bei uns im Unternehmen und in Deutschland.

Der 21-Jährige hat 2019 ein Land im Krieg verlassen. In seiner Heimatstadt Dar’a hat der syrische Bürgerkrieg seinen Anfang genommen, und zwar „am 15.3.2011“ – Hesham kann das Datum auswendig, an dem sich sein Leben komplett wandelte. Bombenalarm, Zerstörungen, Angst bestimmten den Alltag. Seine Tante wurde im Krieg getötet. Sein Vater ist 2015 nach Deutschland geflohen, war zuerst in Ostdeutschland und ist dann in die Region Riedlingen gezogen. Hesham durfte mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern 2019 nachkommen. Sein erwachsener Bruder musste dagegen in Syrien bleiben. 

Auch wenn er Freunde und Verwandte verlassen musste, der Abschied sei nicht so schwierig gewesen, erzählt Hesham. Denn ihm war schon damals klar, dass er sich in Deutschland eine Zukunft aufbauen kann und will. An diesem Ziel hat er festgehalten und konsequent dafür gearbeitet.
 

Bis tief in die Nacht Deutsch gelernt
Die Sprache ist Schlüssel für Integration und Erfolg – das war ihm von Beginn an klar. Kaum in Deutschland hat er in Deutschkurse absolviert. Darüber hinaus hat er oft bis spät in die Nacht mit Youtube-Videos gelernt. Auch in der Coronazeit, als der Präsenzunterricht ausfiel, hat er sich weiter reingekniet. Mit großem Erfolg, die Sprachbarriere ist überwunden. 

Und doch bleibt es schwierig, aus seiner Kultur in der hiesigen anzukommen. „Hier ist alles ganz anders“, erzählt Hesham – der „Art des Umgangs miteinander, wie die Leute denken“ oder auch der Stellenwert der Familie. In Syrien ist die Familie sehr wichtig, in Deutschland ist der Zusammenhalt weniger eng. An viele Regeln der Gesellschaft musste er sich erst gewöhnen, um sich einzuleben. 

Hilfe erhalten
Dabei hat er auch Hilfe erhalten. Im Sommer 2020 hat er das Ehepaar Lisa Keaton-Sommer und Andreas Sommer aus Riedlingen kennengelernt. Die beiden haben ihm sehr geholfen, sagt Hesham dankbar. Sie haben mit ihm Deutsch gelernt und ihn auch bei Bewerbungen unterstützt. Und das erfolgreich. 

Während seiner Zeit an der beruflichen Schule in Riedlingen hat er im Elektrotechnik-Unternehmen GEORG SCHLEGEL in Dürmentingen ein Praktikum gemacht und sich danach um eine Ausbildungsstelle als Elektroniker beworben - und erhalten. Dass ein Verwandter von ihm auch schon bei Schlegel tätig war, hat erst hinterher erfahren. Im September 2021 hat er seine Lehre als Elektroniker begonnen und bereits im Juni 2024 abgeschossen. Aufgrund von guten Leistungen konnte er die Lehrzeit verkürzen. Nun hat er den Abschluss mit „guter Leistung“ in der Tasche. 

Bewusste Entscheidung
Dass er die Ausbildung zum Elektroniker begonnen hat, war im Übrigen kein Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung. Während seiner Anfangszeit in Deutschland habe er sich überlegt, welcher Beruf zu ihm passe, erzählt Hesham Al Hroub. Und er erinnerte sich an Begebenheiten in Syrien. Damals stand kaum Strom zur Verfügung, viel lief über Batterien. Immer wieder mussten LEDs angeschlossen werden. Eine Arbeit, die ihm Spaß gemacht hat.

Der 21-Jährige wurde vom Unternehmen übernommen; seit Ende Juni ist er als Elektroniker für Betriebstechnik in der Instandhaltung tätig. Ein Job, der ihm Freude bereitet. Denn kein Tag ist wie der andere. Er weiß morgens nie, was ihn erwartet; jeden Tag passiert etwas Neues. Und das ist gut so. Denn Hesham ist ein lebendiger Typ. Der junge Mann geht jede Woche ein paar Mal ins Fitnessstudio. Er lacht viel und kann viel erzählen. Immer wieder rutscht ihm bereits ein schwäbisches Wort in seinen Redefluss. Seinen Einbürgerungstest hat er im Übrigen auch bestanden und wartet nun nur noch auf den deutschen Pass. Ein Schlusspunkt einer langen Reise.
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